ExpertInnen Interviews

Die ExpertInnen, welche unsere Initiative als Schirmdamen und -herren unterstützen, bringen in dieses Projekt die notwendige Expertise und jahre- bis jahrzehntelange Erfahrung mit. Sie können aus einer professionellen Sicht eine Einschätzung zum aktuellen Entwurf einer Markthalle abgeben sowie Alternativen benennen, die das Potential des Platzes ausschöpfen. Wir haben uns im Projekt Freier Naschmarkt mit ExpertInnen aus diversen Fachbereichen (unter anderem: Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Klimatologie, Ökonomie, Raumplanung, Soziologie, etc;) vernetzt und diese um eine Einschätzung der Möglichkeiten des Platzes gebeten. 

© Irmtraud Voglmayr

Irmtraud Voglmayr, Dr.in

Soziologin und Medienwissenschaftlerin

Ich verstehe nicht, bei all dem was wir täglich über Klimakrise, Verbrauch von Bodenressourcen und  zunehmender Urbanisierung hören, wie es möglich ist, dass man so eine Chance vergibt. Jede Gelegenheit, die sich bietet, muss wahrgenommen werden, um eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu forcieren.

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich heiße Irmtraud Voglmayr, bin Soziologin und Medienwissenschaftlerin, Lektorin an der Universität Wien, TU Wien und BOKU Wien.  Einer meiner Arbeitsschwerpunkte ist die Stadt- und Raumforschung. 

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Ich stehe einer Markthalle ablehnend gegenüber. Ich finde, dass die Umgestaltung des Naschmarkt-Parkplatzes in einen größeren Kontext gestellt werden muss. Es geht für mich nicht um ein singuläres Projekt sondern um grundsätzlichere Fragen wie: In welcher Gesellschaft und konkret, in welcher Stadt, wollen wir leben? Themen die wir in diesem Kontext zusammen denken müssen sind Klimawandel, Pandemie und soziale Ungleichheit. D. h. ein Perspektivenwechsel ist längst überfällig und damit meine ich vor allem ein Infrage stellen unseres westlichen Lebensstils verbunden mit einer Kapitalismuskritik,  um einen Umbau der Stadt in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben.  

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© Sabine Plenk

Sabine Plenk, Dipl.-Ing.in Dr.in nat. techn

Landschaftsplanerin und Gärtnerin

„Das stark verbaute Wiental wäre ein spannender Ort für ganz innovatives Denken im Einsatz von Pflanzen – ein Wiener Boulevard für neue grüne Mode – ganz subtil, ohne den Freiraum zu beschränken zur Unterstützung des dynamischen städtischen Lebensalltags in unserer besonderen Zeit!“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Nach der Schule habe ich meine Liebe zu Pflanzen mit praktischen Lehr- und Arbeitsjahren in gärtnerischen Betrieben vertieft. Zur „Pflanze in der Landschaft“, der natürlichen und gestalteten, fand ich dann während des Studiums in Wien und Umgebung. Ich lehre und forsche seit vielen Jahren an der BOKU zur Pflanzenverwendung mit dem Schwerpunkt Stauden und pannonische Steppenvegetation.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Der Naschmarkt ist mir noch zu Zeiten bekannt, in denen es dort kaum ein Gastronomieangebot gab. Dieser besondere Markt bot mir einen ersten faszinierender Einblick in süd- und osteuropäische Lebens- und Handelskultur – in einer Zeit, in der ich auch die bunte Vielfalt der süd-osteuropäischen und submediterranen Steppenvegetation hier in Österreich entdeckt habe.

Bevor ich eine neue Markthalle bauen würde, müsste aus meiner Sicht der alte Markt „archeologisch“ bearbeitet werden und würdig in ein zeitgemäßes Nutzungskonzept eingehen.

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© Tatjana Boczy

Tatjana Boczy, BA MA

Soziologin

„Ich glaube, dass die Lösung weder ein eindimensionales Bottom-Up noch ein klassisches Top-Down Vorgehen ist, sondern eine kluge Mischung aus beidem.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich schreibe meine Dissertation am Institut für Soziologie in Wien hauptsächlich zur aktiven Arbeitsmarktpolitik und der lokalen Ausprägung, also lokaler Wohlfahrt in Großbritannien und in Österreich. Fragen, die mich auch noch bewegen sind die Nutzung (öffentlicher) Räume aus soziologischer Sicht, und der Diskurs darum. …

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Meine ersten Gedanken waren, vielleicht aus der politischen Soziologie heraus, eine Markthalle ist klar, weil die kann man abschließen und die kann ich auch gut kontrollieren. Da kann ich auch den Zugang ganz gut kontrollieren. Wenn es wirklich eine geschlossene Markthalle wäre. Da wäre es kein konsumfreier, öffentlicher Raum mehr, sondern etwas ganz anderes. …

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© Jürgen Furchtlehner

Jürgen Furchtlehner, Dipl.-Ing.

Landschaftsarchitekt

„Die Defizite des Ortes sind bekannt: Fehlende Grünraumversorgung, hoher Versiegelungsgrad und entsprechende Hitzeentwicklung. Darauf sollte bei einer Umgestaltung bestmöglich reagiert werden. Eine Markthalle wird diese Probleme kaum entschärfen.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich habe Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung in Wien und Kopenhagen studiert und bin seit 2013 an der Universität für Bodenkultur am Institut für Landschaftsarchitektur in Forschung und Lehre tätig. Aktuelle Themen der Stadtplanung sowie Nutzungsmöglichkeiten und Gestaltung des öffentlichen Raums prägen meine Arbeit.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Ein Attraktor wie eine Markthalle hat das Potential, neue architektonische Akzente zu setzen und kann an strategischer Position der Belebung und Versorgung dienen – Umstände, die im hochfrequentierten Naschmarktbereich allerdings nicht ausschlaggebend sind. Die Schaffung eines weiteren Grätzelzentrums, das mit einer konsumorientierten Markthalle vorgesehen ist, ist an dieser Stelle nicht nachvollziehbar. …

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© Andreas Novy

Andreas Novy, Ao. Univ. Prof. Doz. Dr.

Sozioökonom, Leiter des Institute for Multi-Level Governance and Development (MLGD), außerordentlicher Universitätsprofessor am Department Sozioökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien, Präsident der Internationalen Karl Polanyi Society (IKPS) und Mitglied des Foundational Economy Collective.

„Ich glaube es geht um die Wiederaneignung der öffentlichen Räume für die Nahversorgungsqualität in einem umfassenden Sinn. In diesem geht die Nahversorgung über das Kaufen von Gemüse und Obst hinaus.

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich bin Sozioökonom und arbeite an der Wirtschaftsuniversität zu den Themen zukunftsfähiges Wirtschaften, sozialökologische Transformation und Stadtentwicklung.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Grundsätzlich finde ich die Idee Märkte zu stärken und gegebenenfalls auch Markthallen zu errichten durchaus interessant. Es ist immer die Frage an welchem Ort zu zulasten welcher anderer Nutzungen. Ich zweifle aber, ob am Naschmarkt-Parkplatz eine Markthalle das Angebot ist, das hier am dringendsten gebraucht wird. Also ich fände eine Markthalle im 22. Bezirk eine geniale Idee. Zur Aufwertung solcher Ortsteile fände ich das sehr spannend, da sie keine dicht verbauten Gebiete sind, wie dies im Gründerzeit-Wien der Fall ist. Das ist glaube ich das Kernproblem, in diesem extrem dicht besiedelten und grünraumarmen Teil der Stadt.

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© Erwin Frohmann

Erwin Frohmann, Ao. Univ. Prof. Dr.

Landschaftsarchitekt, Biologe; Stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Landschaftsarchitektur, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur, Universität für Bodenkultur Wien

„Aus fachlicher Sicht der Landschaftsarchitektur braucht es daher eine übergeordnete wie auch ortsbezogene Auseinandersetzung mit dem „Gesamtraum Naschmarkt“ in seiner urbanen Einbettung und freiraumplanerischen Vernetzung.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Nach selbständiger Tätigkeit als Landschaftsplaner und Landschaftsarchitekt von 1986 -1992 in Graz ab 1993 an der Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsarchitektur tätig. Die fachliche Ausrichtung fokussiert sich in Lehre und Forschung auf die Themen Freiraumgestaltung, Gestalt-und Raumwirkung, Raumwahrnehmung, Ästhetik und Raumatmosphäre, gesundheitsfördernde Wirkung von Landschaft. 

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Die Idee eine Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz zu errichten ist eine architektonische Möglichkeit mit dem Ort umzugehen und eine mögliche Gestaltungsvariante um das Marktgeschehens zu beherbergen. Aber bezogen auf die zunehmende und persönlich erfahrbare Überhitzung unserer Städte (Urban Heat Islands), zusammen mit dem grundsätzlichen Bedarf nach mehr Freiraum, geht es darum achtsam mit unbebauten städtischen Räumen umzugehen. Denn Freiräume sind wesentliche Träger einer urbanen Lebendigkeit und damit Grundlage für unser Wohlbefinden in der Stadt.  …

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© Gerald Hofer

Gerald Hofer, DI

Experte für Bauwerksbegrünung und Teil des Innovationslabors GRÜNSTATTGRAU

Wenn man eine „Markthalle“ bauen will, dann muss diese zukunftsfähig sein, das Mikroklima positiv beeinflussen und somit die Lebensqualität langfristig erhöhen.

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

DI Gerald Hofer – Experte für Bauwerksbegrünung und Teil des Innovationslabors GRÜNSTATTGRAU – dieses ist die ganzheitliche Kompetenzstelle für Bauwerksbegrünung: sie gibt Impulse und vernetzt Menschen, innovative Produkte und Projekte, liefert Know How sowie Analysen für die Praxis und begleitet urbane partizipative Strategien bis zur Umsetzung. 3 passende Schlagworte wären TECHNIK_BERATUNG_WISSENSCHAFT …

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Positiv hervorzuheben ist, dass zum einen die Parkplätze deutlich reduziert werden und zum anderen von der vollversiegelten Fläche 2/3 entsiegelt und somit versickerungsoffen gestaltet werden. Auf dem restlichen 1/3 ist eine überdachte Konstruktion geplant, wie diese genau aussieht ist mir nicht bekannt. Aber wenn es sich um eine aktuell übliche Glas/Stahl Konstruktion handelt, trägt diese wohl kaum zur notwendigen Hitzereduktion und somit zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in dem stark verbauten Bereich bei. …

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Hermann Knoflacher, Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.

Techniker und Verkehrsplaner, Professor für Planungsfragen an Universitäten im In- und Ausland; gestaltet seit Jahrzehnten durch Aufträge der Stadt Wien den öffentlichen Raum.

Nur gemeinsam kann man die beste Lösung finden.

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich bin der Hermann Knoflacher und bin mit Planungsfragen in Wien seit 1963 beschäftigt. Ich habe von der Stadt Wien viele Jahre die Gelegenheit bekommen mit zu gestalten. Fußgängerzonen, das Radwegekonzept, die Parkraumbewirtschaftung, die Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs, Gestaltungsfragen, und so weiter. Ich kenne ja viele Weltstädte, aber Wien ist immer noch die tollste Stadt, unter anderem durch die Kultur, die hier geboten wird. Ich würde mich natürlich freuen, wenn Wien noch schöner wird. Ich habe selbst 12 Jahre am Margaretenplatz gewohnt und kenne die Gegend daher sehr gut. …

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Aus fachlicher Sicht ist es ein Entwurf und Sie haben Ihre Position und es gibt sicher noch weitere Vorschläge. Das kenne ich aus meiner Praxis. Viele meiner Planungen sind nicht schlechter, sondern besser geworden, dadurch, dass wir auf die Bürger gehört haben. …

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© Philipp Amin

Jan Tabor

Tschechisch-österreichischer Architekt, Architekturtheoretiker, Kulturpublizist und Ausstellungsmacher

Eine Gestaltung mit einem temporären Charakter, die Unvorhergesehenes und verschiedene Funktionen zulässt.

Verschriftlichtes Statement


(Aufgenommen am Naschmarkt, 18. Juni 2021)

Man müsste das ganze Problem urbanistisch angehen. Ich habe Renderings von einem Park gesehen. Das ist für mich eine Illusion, der Platz ist weder aufgrund seiner Geschichte noch aufgrund seiner Beschaffenheit ein Park. Das Problem ist hier auch die Benennung. Wenn du sagst „Park“, dann soll es auch ein wirklicher Park sein. Die Wientalterasse beispielsweise wird gut angenommen. Dort ist so etwas wie ein Park auch vorgesehen, aber hier nicht. Eine Begrünung um zu kühlen sollte es aber geben, aber kleinteiliger. Da wo wir gerade sitzen (Steinbank an der rechten Wienzeile, Nähe Rüdigerhof), das ist doch sehr gut und wird auch von den Menschen angenommen. Die Pflanzen könnten vielleicht am Rand des Platzes stehen. Irgendwie muss man jedenfalls begrünen. Ich bin kein großer Freund der Natur aber ohne Bäume geht es nicht. …

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© Universität Wien

Christoph Reinprecht, ao. Univ.-Prof. Mag. Dr.

Soziologe

Viele große Städte wie Chicago, New York oder Paris investieren in Grünräume in innerstädtischen Wohngebieten. Diese Grünräume brachten Qualitäten wie Erholung, Luftverbesserung, Lärmdammung, Abkühlung. Das brauchen wir auch hier, nicht aber eine vermeintlich schicke Halle.

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich heiße Christoph Reinprecht und lehre und forsche Soziologie an der Universität Wien. Ich befasse mich mit Fragen der Stadt und des städtischen Lebens, mit Wohnen, Nachbarschaft, dem Wandel des Stadtraums, etwa der Umgestaltung ehemaliger Brachräume wie die Seestadt Aspern. Andere Themen, zu denen ich forsche sind Migration und soziale Ungleichheit. …

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Eine Markthalle ist im Prinzip etwas Großartiges. Man muss jedoch überlegen, wo sie steht und welche Funktion sie erfüllen soll. In diesem Zusammenhang muss man feststellen, dass von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie dem Brunnenmarkt oder dem Hannovermarkt, Märkte in Wien ihre Funktion als niederschwellige Einrichtungen der Nahversorgung weitgehend verloren haben. …

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© Peter Leeb

Peter Leeb, Dipl.-Ing.

Architekt und Senior Scientist am Institut für Kunst und Architektur an der Akademie der Bildenden Künste

Wichtig bei jeder Umgestaltung ist es den Ort in seiner Gesamtheit zu verstehen und nichts auf ihn zu stülpen. Alles was in der Stadt verändert wird sollte aus kulturellen und geschichtlichen Zusammenhängen entwickelt werden.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich heiße Peter Leeb, ich bin praktizierender Architekt und Senior Scientist am Institut für Kunst und Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Zurzeit bin ich Obmann von FRISCH – Freiraum Initiative Schmelz, einer Initiative, die seit Jahren um die Vergrößerung von Freiraum auf der Schmelz kämpft.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Zuerst muss man sich die Frage nach Funktion und Bedarf stellen. Wird eine Marktgalle benötigt? Eine solche Bedarfserhebung sehe ich nirgendwo. Die Vorstellung einer Markthalle ist dort fehl am Platz, zumal der Markt ja stadteinwärts besteht. Es gibt aber sehr wohl funktionierende Dinge wie zum Beispiel den Flohmarkt, der sicherlich durch Stützkonstruktionen beeinträchtigt würde. 

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© Philipp Reisinger

Philipp Reisinger, Dipl.-Ing.

Landschaftsplaner

„Die Errichtung einer Markthalle schöpft das Potential der Fläche nicht aus. Dem BürgerInnenbeteiligungsprozess muss unbedingt die notwendige Beachtung zukommen, um die Expertise und die Wünsche der Bevölkerung abzuholen.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich habe 2019 meinen Master zur Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der Universität für Bodenkultur abgeschlossen. Aktuell arbeite ich als Landschaftsplaner und Lektor.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Die Stadt Wien bekennt sich in ihrem Fachkonzept Grün- und Freiraum zu qualitativ hochwertigen Grün-, Aufenthalts- und Bewegungsräumen. Gerade in der innerstädtischen Bestandsstadt ist das Schaffen einer solchen Vernetzung von zahlreichen Herausforderungen geprägt. In dicht bebauten, gründerzeitlichen Quartieren ist der Gestaltungsspielraum relativ beengt, verfügbare Freiflächen sind wertvoll und der Nutzungsdruck auf Freiräume groß. Ihre Ausstattung und die spätere bauliche Umsetzung wirken sich direkt auf die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner auf. 

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© Bruno Domany

Bruno Domany, Dipl.-Ing.

Ehemaliger Leiter des Referates „Grünräume, Erholung, Umwelt“ im Rahmen der Magistratsabteilung 18 – Stadtplanung der Stadt Wien, dann Leiter der Koordinationsstelle Donaubereich Wien.

„Ein 2. Stadtpark, der den „Genius loci“ nutzt: ein „Wasserpark“, der auch das herrlich kühle Gewölbe einbezieht und den Zugang zur Wien eröffnet.“

Interview

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Meines Erachtens hätte zuerst die Frage gestellt werden müssen: Ist eine 5.000 m2 große, etwa 7 m hohe Markthalle – oder auch nur ein begrüntes oder mit Photovoltaikelementen bestücktes Dach – auf einer der letzten großen strategischen Landreserven im dichtest bebauten Stadtgebiet raum- bzw. umweltverträglich? Sie verstellt doch die für einen Flussraum typische Weite, Offenheit, Maßstäblichkeit.

Aber es ist ein großer Verdienst der neuen Planungsstadträtin, die Groteske der jetzigen Nutzung aufzuzeigen und so eine Diskussion anzustoßen: Welche Nutzungen befriedigen am besten die Bedürfnisse der WienerInnen und der Bevölkerung der angrenzenden Bezirke, dienen dem Tourismus, sind dem besonderen Standort „Wiental“ gerecht, integrieren den „vergrabenen“ 2.- größten Fluss Wiens am besten?

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© Bene Croy & FoB Städtebau TU Wien

Angelika Psenner, Assoc.Prof.in DI.in Dr.in.Habil.

Professorin für Stadtstrukturforschung, Forschungsbereich Städtebau, TU Wien

„Bevor wir uns Gedanken über die Architektur der Markthalle am Naschmarkt machen, müssen wir die zugrundliegende Aufgabenstellung überdenken. Was braucht die Stadt? Was braucht der Ort?“

Text-Beitrag

Um die Architektur, die das Projekt Markthalle Naschmarkt fasst, begutachten zu können, ist es notwendig sich den dazu gesetzten Perimeter anzusehen. Und zwar nicht nur den städtebaulich-konzeptionellen Perimeter, sondern in diesem Fall auch den prozessualen Ablauf.
Der architektonische Entwurf ist – per se – ein kreativer Lösungsvorschlag für eine bestimmte, zuvor festgesetzte Aufgabenstellung. In Bezug auf das Projekt Markthalle Naschmarkt ergeben sich folglich zwei Fragen, die es in der bzw. vor Begutachtung der Architektur zu beantworten gilt: Welche Aufgabe gilt es hier zu lösen? Und wer stellt sie?

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Antje Lehn, Dipl.-Ing.in

Senior Scientist, Akademie der bildenden Künste

Mit der vorgeschlagenen Überbauung wird ein vielseitig programmierbarer Freiraum kommerzialisiert und der öffentlichen Nutzung entzogen, das finde ich problematisch.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Ich habe Architektur studiert und lehre an der Akademie der bildenden Künste Wien am Institut für Kunst und Architektur. Meine Forschungsschwerpunkte sind Stadtforschung und Architekturvermittlung mit Kindern und Jugendlichen. Der Naschmarkt ist mir vertraut, da ich jahrelang in unmittelbarer Nachbarschaft am Schillerplatz gearbeitet habe, bis die Akademie vor vier Jahren ins Ausweichquartier umgezogen ist. Leider hat der Naschmarkt seine spezielle Atmosphäre in den letzten Jahren verloren und sehr unter der Kommerzialisierung und dem Tourismus gelitten.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Die bisher präsentierten Renderings der Halle zeigen Varianten von unspezifischen und unmaßstäblichen Dachkonstruktionen. Auch die verwendeten Begriffe sind schwammig. Einerseits wird von einem offenen und luftigen Dach gesprochen, andererseits wird der Bautyp Markthalle nach dem Vorbild des Londoner Borough Market genannt, also ein Gebäude, das abends geschlossen ist. Auch wenn ein internationaler Wettbewerb in Aussicht gestellt wird, finde ich problematisch, dass die Programmierung ohne nachvollziehbare Begründung schon so stark vorgegeben wird.

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Linda Scharll, Dipl.-Ing.in

Landschaftsarchitektin

Die Chancen klimagerechter Planung – jetzt nutzen.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Vor etwa 10 Jahren zog ich von Luxemburg nach Wien und habe an der TU Wien mein Architekturstudium aufgenommen. Schon bald entwickelte ich ein starkes Interesse an klimasensibler Landschaftsplanung, erarbeitete 2020 in meiner Diplomarbeit einen klimasensiblen Entwurf des Naschmarkt Parkplatzes und arbeite nun als Landschaftsarchitektin. 

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Der Nutzungsdruck auf die wenigen Grün- und Freiflächen in der dicht besiedelten Umgebung des Naschmarkt Parkplatzes ist hoch. Der Bau einer Markthalle würde folglich zu einer weiteren Verbauung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes führen. 

Zudem ist der Naschmarkt Parkplatz ein Hitzespot und es braucht nachhaltige Maßnahmen, die zur Kühlung des Areals beitragen. Dem kann der Bau einer Halle nur schwer gerecht werden. Es ist darüber hinaus zu befürchten, dass die wichtige übergeordnete Frischluftschneise, die die Frischluft über den Wienfluss in das Stadtzentrum transportiert, von der Markthalle in ihrer Funktion beeinträchtigt wird. 

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Maik Novotny, DI

Architekturjournalist (Der Standard, Falter, u.a.)

Stadtplanung ist nicht PR.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Maik Novotny, Architekturjournalist (Der Standard, Falter, u.a.), wohnhaft in Wien.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Sehr problematisch, weil sich hier ein Verständnis von Stadtplanung zeigt, das in keinster Weise sinnvoll und konstruktiv ist, und eigentlich auch gar keine Planung darstellt. Stattdessen wird zuerst ein gewünschtes Ergebnis in Form von Visualisierungen publiziert, und dann überlegt man sich, wie man dieses Ziel erreicht. Es gab keine Studie, ob eine Halle hier sinnvoll ist, ob sie konstruktiv möglich ist, wie sie mit dem sensiblen Stadtbild korrespondiert, und welche klimatischen Auswirkungen sie hat. All dies sollte am Anfang einer Planung stehen, nicht am Ende. Hier wird also sozusagen Planung „im Rückwärtsgang“ verfolgt. Es wurde auch bisher kein wirklich nachvollziehbares Argument für eine solche Halle geliefert. Bereits bestehende Planungen und Ideen (Studie zum Wiental der Stadt Wien, 2014) werden dabei komplett ignoriert.

Hier zeigt sich auch ein rein medial geprägtes Verständnis von Stadtplanung. Denn diese besteht aus längeren Prozessen, die nicht ständig Neuigkeitswert generieren.

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Lilli Lička, Univ.Prof.in DI.in

Landschaftsarchitektin, Vorständin des Instituts für Landschaftsarchitektur an der BOKU und Inhaberin von LL-Landschaftsarchitektur in Wien, Teil von BLA. Büro für lustige Angelegenheiten und Mit-Initiatorin von Westbahnpark.Jetzt

„Ein Möglichkeitsraum unter freiem Himmel.“

Interview

Im dicht verbauten Stadtraum von Wien sind große Flächen wie der Naschmarkt-Parkplatz selten geworden. Hier sind noch Teile eines Landschaftsraums erlebbar, der vom Wasserlauf des Wienflusses gebildet wurde: Der breite, freie, geschwungene Korridor zwischen der Bebauung beidseits des Wientals. Er bietet Blicke in die Ferne und hält ein großes Himmelsfenster offen, was in der urbanen Dichte ein besonderes Erlebnis ist. Auch die Luftschneise aus dem Wienerwald sorgt für die nächtliche Abkühlung und macht das Stadtklima wesentlich erträglicher. Die große repräsentative Promenade, die Otto Wagner hier mit vielfachen Baumreihen als Westeingang zur Stadt geplant hatte, mag heute vielleicht nicht mehr angebracht sein, das Freihalten dieses Raumes von Bebauung und das Erhalten der Möglichkeit, die Stadtlandschaft über die markante Morphologie zu erleben, fordert aber einen sehr sensiblen Umgang. Und die Baumreihen wären eine gute Lösung gegen die urbane Überhitzung.

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Portrait Thomas Proksch

Thomas Proksch, Univ.lektor Dipl.-Ing.

Landschaftsplaner

„Zu begrüßen sind Maßnahmen zur Schaffung klimameliorierender Grünbereiche im Wiental als wichtiger Frischluftachse, zur Verbesserung des Angebots öffentlicher Grün- und Freiflächen sowie zur räumlich-funktionalen Aufwertung  des erweiterten Naschmarktbereichs.

Interview

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Die an den Naschmarkt anliegenden Bezirke Mariahilf, Wieden und Margareten zeichnen sich einerseits stadtstrukturell durch relevante Defizite hinsichtlich der Versorgung mit öffentlichen Grün- und Freiräumen aus und sind andererseits massiv vom laufenden Klimawandel  und der Ausbildung sommerlicher urban heat islands betroffen.
Der Naschmarkt liegt im Wiental, einer der wichtigsten Durchlüftungsschneisen im Wiener Stadtraum. Bestehenden wie zu schaffenden Grünflächen und Gehölzstrukturen kommt hier eine über lokale Effekte hinausgehende Funktion zur Temperierung der Stadtlandschaft zu.
In diesem Sinn sind alle Maßnahmen zu begrüßen, im Bereich der aktuellen Parkplatzfläche Grünstrukturen zu etablieren. Dieser Schritt ist durch die Vorgaben im Fachkonzept Grün- und Freiraum zum Stadtentwicklungsplan 2025 zu begründen wie auch durch die akkordierten Ziele zur Klimawandelanpassung. 

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Barbara Brandstätter, DI.in

Landschaftsarchitektin, Univ. Lektorin und Margaretnerin

„Einfach Durchatmen am Freien Naschmarkt.“

Interview

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt-Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Der Naschmarkt-Parkplatz ist im Stadtgefüge durch seine räumliche Weite, den großen Himmelsausschnitt, seine Blicktiefen und den gründerzeitlichen baulichen Rahmen ein ganz spezieller Ort mitten in Wien, der lange nicht hinterfragt oder berührt wurde, weil die Leere Qualität hat. Sein immenses Potenzial als Handlungsfeld und Aufenthaltsraum, aber auch als verbindender Ort zwischen den Bezirken wird mit zunehmender Bevölkerungsdichte und Temperatur dringlich und muss jetzt gehoben werden. Der Bereich erfüllt zahlreiche Funktionen, die vordergründig nicht sofort erkennbar sind: Frischluftkorridor, Licht- und Luftraum für die AnrainerInnen und ‚Dachkonstruktion‘ für den Wienfluss genau darunter. Eine rein bauliche Intervention geht in keiner Weise auf die Spezifika und Bedürfnisse des Ortes ein und läuft darüber hinaus Gefahr, eine Allerweltsituation zu erzeugen.

Zum ganzen Interview


Karl Siegl, Dipl.-Ing.

Ingenieurkonsulent für Raumplanung und Raumordnung

„Die Notwendigkeit, dieses Areal als Freifläche zu erhalten und eine Umgestaltung in Richtung Entsiegelung und Begrünung vorzunehmen ist wohl unbestritten.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Dipl.Ing. Karl Siegl, freiberuflich tätiger Raumplaner

Welche Nutzung dieser großen Fläche wäre Ihrer Ansicht nach die sinnvollste aus raumordnungsfachlicher Sicht?

Die sinnvollste Nutzung des Areals wird wohl auf Anhieb schwer zu definieren sein. Tatsache ist, es handelt sich um eine große innerstädtische, unbebaute Fläche an der Schnittstelle der dicht bebauten, nach wie von von einer massiven Unterversorgung mit öffentlichen Grünflächen betroffenen Bezirke Wieden, Margareten und Mariahilf. Im westlichen Anschluss an den Naschmarkt, als (ehemaliges) Nahversorgungszentrum für die drei angrenzenden Bezirke – heute großteils umgenutzt in eine Gastro- und Tourismus-Meile – verblieb hier ein in seiner Funktion, Nutzung und Gestaltung nie klar definierter Bereich, dominiert von temporären Nutzungen als KFZ-Abstellfläche, Flohmarktgelände und im Bereich östlich der U-Bahnstation als Fläche des „Bauernmarktes“.

Zum ganzen Interview


Rosemarie Stangl, Univ. Prof. DIin Dr.in

Leiterin Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien

Ulrike Pitha, Priv.Doz. DIin Dr.in

Arbeitsgruppenleitung Vegetationstechnik, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien

„Mut zur modernen Klimawandelanpassung: alternative Schattenspendung durch grüne Überdachungen.“ (Rosemarie Stangl und Ulrike Pitha)

Doppel-Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Univ. Prof. DI Dr. Rosemarie Stangl, Leiterin Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien
Priv.Doz. DI Dr. Ulrike Pitha, Arbeitsgruppenleitung Vegetationstechnik, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Aus der Sicht eines witterungsunabhängigen Naschmarktbetriebs ist eine Überdachung nachvollziehbar. Die Hitzeproblematik einer „Betonwüste“ (s. Medienberichte) wird man mit einer Glaskonstruktion weniger gut lösen können.

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Jakob Grohmann, DI

Lehrbeauftragter an der Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau

„Es besteht die große Chance, die versiegelte Fläche zwischen Kettenbrücke und Steggasse zu entsiegeln. Es können offene, begehbare Grünflächen, Wiesen, Staudenbeete, Hecken und kleine Baumreihen entstehen, die einen wertvollen Beitrag für die klimafitte Stadt liefern. Eine Überbauung mit einer Halle wäre ein weniger klimafitter Ansatz.“

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Dipl.-Ing. Jakob Grohmann, Landschaftsplaner und seit 25 Jahren im Bereich der Planung, Bau und Pflege von Grünräumen beschäftigt; derzeit in der Forschung und Lehre an der Universität für Bodenkultur tätig;

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Es ist kein Bedarf und keine Notwendigkeit für eine Markthalle in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Naschmarkt erkennbar. Der bestehende Freiraum soll keinesfalls durch ein Bauwerk geschlossen und überbaut werden. Eine offene Grünfläche mit größtmöglicher Entsiegelung ist anzustreben.

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Nicole Six und Paul Petritsch

Paul Petritsch leitet seit 2014 die Abteilung für ortsbezogene Kunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien und lehrt aktuell mit Nicole Six (als Gastprofessorin) im Duo

Nicole Six war von 2011-2021 Mitglied im BIG ART Fachbeirat.

Sie realisieren gemeinsam Filme, Fotografien, Displays, KünstlerInnenbücher sowie orts- und kontextspezifische Installationen und Projekte im öffentlichen Raum.

„Grüner Terminal und tosende Stadt.

Text-Beitrag

2002 war der Naschmarkt-Parklatz für uns jener Ort, den wir für die erste Probefahrt für die darauffolgende Weltumrundung verwendet haben. Am leeren Parkplatz drehten wir die ersten Runden für die weiterführende Fahrt über 40.000 Kilometer um die Welt.

Die Abmessungen des Naschmarkt-Parkplatzes mit 400m Länge und 60m Breite haben nun eine neue ganz aktuelle Dimension und Referenz. Es sind zugleich die Dimensionen der Evergreen. Jenem Containerschiff das durch die Havarie im Suezkanal Weltberühmtheit erlangte. Es ist jene Dimension die es möglich machte den gesamten Welthandel auf den Kopf zu stellen und unser Tun zu hinterfragen.

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Experte im Bereich klimaresilientes Bauen

„Klimaresilienter Stadtraum.

Text-Beitrag

Wie kann ein klimaresilienter Stadtraum geschaffen werden?

Durch die Schaffung eines multifunktionellen, öffentlichen Raums für Alle (Flohmarkt, AnrainerInnen, Jung und Alt, etc.). Ein Raum, der zu unterschiedlichen Zeiten oder in unterschiedlichen Zonen von verschiedenen Personengruppen genutzt werden statt der derzeitigen Parkplätze.

Durch die Schaffung einer Blauen Zone (Wasser zur Kühlung) sowie einer Grünen Zone (Urban Gardening in Hochbeeten, niedrige Begrünung, Bäume im Wienfluss-Gewölbe-Randbereich).

Das Material der befestigen Fläche sollte so hell als nur möglich sein, dazu kleinflächige fixe bauliche oder natürliche Beschattungen.


Christian Seethaler, Mag. Arch

Architekt und Städtebauer

„Ein Park als Erholungsraum neben und mit dem historischen Juwel des Naschmarkts schafft Mehrwert weit über die angrenzenden Bezirke hinaus…

Interview

Ich würde Sie bitten sich kurz vorzustellen.

Mein Name ist Christian Seethaler und ich bin brennend an Gestalt und Leben im öffentlichen Raum interessiert. Ich führe ein bekanntes Wiener Architekturbüro und habe in den USA, Island und an einigen Universitäten in Österreich Architektur und Städtebau unterrichtet, zuletzt im Institut für Städtebau an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.

Wie sehen Sie die aktuellen Entwürfe einer Markthalle am Naschmarkt Parkplatz, aus Ihrer Fachperspektive?

Unser Büro ist seit mehr als 20 Jahren direkt am Naschmarkt, daher nehme ich großen  Anteil an der Entwicklung dort. Der Entwurf der Markthalle am Parkplatz des Flohmarkts interessiert mich, seine Form betreffend, eigentlich nicht. Das Konzept, auf diesem Parkplatz eine Markthalle errichten zu wollen finde ich als grundlegend kontraproduktiv für die Qualitäten der Umgebung und des Naschmarkts. Die Idee der Markthalle an sich ist aber durchaus charmant! 

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