Anton Schörflhaftl

Vorhaben dieser Größenordnung erwecken in mir immer zuerst Skepsis und Vorsicht. Ich seh‘ mir die raffinierten Bilder an die das fertige Bauwerk harmlos und hübsch erscheinen lassen. Dabei werde ich den Verdacht nicht los dass hier die Bauwirtschaft die allerorts bestens organisiert ist auf einen Großauftrag lauert und mit der üblichen Routine den abgekürzten Weg von der Idee zur Verwirklichung nimmt. Zu bedenken ist aber dass niemand außer einem Vogel oder Insekt das Dach jemals so im Blick haben wird wie es in der bildlichen Darstellung vorgegaukelt wird. Am Ende raubt jedes Dach die freie Sicht und trennt Himmel und Erde. Erstrebenswert ist aber nicht ein Leben im Halbfreien sondern im Freien. Und was es mindestens genauso zu bedenken gibt sind die strukturellen Lebensveränderungen unter dem Dach. Es wird neue Regeln geben, Kontrolle und Einschränkung. Überdachung ist ist immer auch Überwachung Verkauft wird dieses Großprojekt sicher mit den blumigsten Argumenten, gespickt mit den üblichen Killer-Vokabeln vom Klimaschutz bis zur Nachhaltigkeit denn dumm sind die gewiss nicht die solche Vorhaben umsetzen wollen. Dumm wäre es aber leichtfertig und kritiklos diesem Projekt zuzustimmen. Ich schließe mit großem Respekt vor den engagierten Gründern dieser Plattform und wünsche eine hohe Beteiligung – eine der Demokratie würdige Beachtung kritischer Meinungsäußerungen.